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Velostrasse Landolt- / Wabernstrasse

Die Stadt plant eine Velostrasse durch das Quartier Schönau-Sandrain. Was bedeutet das, welche Auswirkungen hat das auf das Quartier, die Verkehrs- und die Parkplatzsituation. Der Quartierleist Schönau-Sandrain hat sich damit auseinandergesetzt und Einfluss genommen auf die Planung. Eine Übersicht.

Die Stadt Bern möchte dank verschiedenen Massnahmen den Veloverkehr fördern und Anteil von 14 % am Gesamtverkehr zu steigern. Dazu werden sogenannte "Velostrassen" eingeführt und an diversen Orten verkehrstechnische Massnahmen getroffen, welche die Sicherheit der Velofahrer/-innen erhöhen soll.

Die Velostrassen verlaufen grundsätzlich parallel zu den Hauptverkehrsachsen und Verbinden die Vororte und Quartiere mit dem Stadtzentrum. Für die Velofahrer aus Kehrsatz und Wabern wird eine dieser Velostrassen durch das Quartier Schönau-Sandrain auf der Landolt- und Wabernstrasse vom Sandrain bis zum Sulgenau geführt. Auf diesen Quartierstrassen wird von den einbiegenden Seitenstrassen der Rechtsvortritt aufgehoben, damit die Verkehrsteilnehmer flüssig verkehren können. Zudem wird es für die Velofahrer eine breite, farblich markierte Spur geben.

Aus Platzgründen werden dazu auf einer Strassenseite die Parkplätze komplett aufgehoben und auf der anderen Seite teilweise Ausweichstellen geschaffen, damit Autos kreuzen können, ohne auf die Velospur zu gelangen. In der urspünglichen Planung der Verkehrsplanung sollten dazu insgesamt 35 Parkplätze in der blauen Zone aufgehoben werden. Zusammen mit in letzter Zeit im Quartier aufgehobenen Parkplätzen werden somit über 25 % der Parkplätze im Quartier in der blauen Zone aufgehoben. Dies bei einer durchschnittlichen Auslastung von knapp 90 %.

Der Quartierleist Schönau-Sandrain wurde in die Planungen der Stadt nicht miteinbezogen und hatte erst im Rahmen der Stellungnahme durch den QM3 (Quartiermitwirkungsorganisation Stadtteil 3) die Möglichkeit, seine Sichtweise einzubringen. Für den Quartierleist ist dies der erste Kritikpunkt: Von der Verkehrsplanung hätte der Leist erwartet, in solche Planungen frühzeitig miteinbezogen zu werden, da primär der Leist das Quartier vertritt (nicht der QM3) und auf diverse Punkte hätte hinweisen können. Dies entspricht nicht der partizipativen Stadt, die sie sein will.

Der Quartierleist Schönau Sandrain steht der Velostrasse positiv gegenüber. Folgende Punkte wurden auf unseren Antrag in der Stellungnahme des QM3 ergänzt:

  • Der Quartierleist Schönau-Sandrain hätte frühzeitig in die Planung miteinbezogen werden sollen und erwartet das in Zukunft.
  • Ein Augenmerk muss auf die Verkehrssicherheit gelegt werden: Auf der Landoltstrasse stadteinwärts kam es bereits zu mehreren schweren Veloselbstunfällen, weil Velofahrer abwärts zu schnell und zu wenig vorausschauend unterwegs sind und bei der Kurve vor der Kreuzung Schöneggweg verunfallten. Bei Autofahrern tritt das Problem momentan nicht auf, weil links und rechts Parkplätze sind, welche Autofahrer zu Vorsicht mahnen. Wenn die Parkplätze auf einer Seite fehlen und Velofahrer eine separate, breite Spur haben, müssen Massnahmen getroffen werden, damit sich die Verkehrsteilnehmer an die geltenden Geschwindigkeiten halten und die gebotene Vorsicht walten lassen.
  • Die Anzahl aufzuhebende Parkplätze soll reduziert bzw. durch Kompensation in den anliegenden Strassen auf null reduziert werden.

Die Verkehrsplanung der Stadt Bern hat zu den einzelnen Punkte wie folgt darauf reagiert bzw. sich geäussert:

  • Grundsätzlich betrachtet die Stadt Bern den QM3 als Ansprechpartner
  • Die Kantonspolizei könne Geschwindigkeitskontrollen durchführen, damit Velofahrer an die geltenden Tempolimits erinnert und gegebenenfalls gebüsst werden können. Andere Massnahmen werden geprüft.
  • Die Planung wurde soweit angepasst, dass die Anzahl aufzuhebende Parkplätze auf 30 reduziert wird. Eine Kompensation in anliegenden Stassen erfolgt nicht. Für das Gewerbe werden einige Gewerbeparkplätze geschaffen.

Eine Nachfrage bei der Kantonspolizei ergab folgende Auskunft: Es gäbe keine Geschwindigkeitsmesser für Velofahrer. Kontrolliert werden könne eigentlich nur das Missachten von Fahrverboten und/oder das Überfahren roter Ampeln. Sie erhielten viele solche Anfragen aus den Quartieren (Velos mit überhöhter Geschwindigkeit, besonders mit dem aufkommen von E-Velos) und Velofahrer, welche sich nicht an die Verkehrsregeln halten, seien ein echtes Problem. Der Perimeter Landoltstrasse/Schöneggweg werde vermerkt und es werde geprüft, welche Massnahmen ergriffen werden könnten.

Eine Umsetzung erfolgt gemäss Medienmitteilung der Stadt Bern vom Oktober 2021 im Frühjahr 2022.

Weitere Informationen zu den Velostrassen sind auf der Website der Stadt Bern zu finden (Link).